Mittwoch, 14. September 2011

Montag, 12.09. Carino - Ria de Cedeira, 24 sm und Dienstag, 13.09.11 Ria de Cedeira - A Coruna, 30 sm, 14.09. A Coruna, Altstadt und Strand

Montag, 12.09.11
Es ist nur ein kleiner Hupfer von Carino nach Ria de Cedeira. Die Sonne scheint, so dass die Wellen, die hier wohl gar nicht mehr kleiner werden wollen, nicht so bedrohlich aussehen. Aber wir gewöhnen uns langsam dran: das hier ist nicht mehr die Nordsee, das ist der Atlantik! Der Wind weht mit 5 bis 16 kn aus West bzw. Südwest, na wie wohl, klar, gegenan, so dass wir kreuzen müssen. So werden aus 20 Seemeilen schnell 24.
Wind und Welle sind moderat, die Sonne scheint, was will man mehr? Um 2030 – es dunkelt bereits – fällt der Anker hinter dem Wellenbrecher von Ria de Cedeira. Wir sind froh, dass wir gefahren sind, so schön Carino auch war, wir wollen (immer) weiter.
Außer uns ankert hier nur ein weiterer Segler zwischen all den Fischerbooten an ihren Moorings. Die große Ketsch kommt von den Turk Islands südlich der Bahamas. Wir winken uns zu, aber ein Gespräch kommt leider nicht zustande, dafür sind wir zu weit auseinander...
Adieu Cabo Ortegal

Bonjour Ria de Cedeira

Sommersegeln ist schön! Kein Ölzeug mehr!
Blick zurück auf dei Einfahrt nach Ria de Cedeira
eine  Ketsch von den Turk Islands ankert neben uns

Cedeiras Leuchtturm

unser Ankerplatz bei Nacht mit Blick auf Cedeira
 

Dienstag, 13.09.11
...und hauptsächlich auch bald wieder weg: am nächsten Morgen, als der Nebel sich verzogen hat, gehen wir ankerauf und verlassen die Bucht. Hohe Wellen, die höchsten bisher, rollen in die Ria. Wenn wir geglaubt haben, draußen wäre das anders, so sollten wir uns täuschen. Bei Wellen in der Höhe kleiner Einfamilienhäuser und bei Wind bis 27 kn suchen wir uns tapfer unseren Weg bis A Coruna, dem eigentlichen Ziel unserer Biskayaüberquerung. Das macht nicht wirklich Spaß, geht dafür aber viel schneller als gedacht: im Surf kommen wir auf 10 kn! Respektvoll halten wir Abstand von allen Kaps, an denen sich die Wellen brechen und die Gischt viele Meter hochschäumt. Jock steht tapfer am Steuer, der Autopilot hat hier, genau wie ich, keine Chance.
In der Ansteuerung werden wir von einem Hochseefrachter an steuerbord und seinem Pilot an backbord in die Zange genommen. Da sie einsehen, dass wir die Schwächeren sind, stoppen beide auf und lassen uns großzügig zwischen sich hertorkeln.

Auf und ab geht es. Einen uns begleitenden Segler sieht man mal, dann isser wieder wech...
In der Einfahrt kommt uns dann noch ein Kreuzfahrtschiff entgegen: die MSC Opera. Doch hier ist Platz für alle.
Wir laufen die erste Marina an, das ist die Marina Coruna, 2009 neu gebaut, direkt hinter dem großen Wellenbrecher. Wir sind hier nicht wählerisch. Seit wir wieder in Spanien sind, haben wir noch keine Nacht Liegegeld bezahlen müssen. 
Auf Kanal 09 melden wir uns an und bekommen sofort per Schlauchboot von einer jungen, netten Frau einen Platz zugewiesen. Die Box ist so groß, da würde locker noch ein drittes Schiff reinpassen. Dafür bezahlen wir dann allerdings auch 31,65 €/Nacht inkl. Strom, Wasser, heißen Duschen.
Erstmalig müssen wir neben unseren Ausweisen auch die "Schiffspapiere", whatever, zeigen. Wie sich herausstellt, ist dies der Internationale Bootsschein. Haben wir, kein Problem. Unsere frischgedruckte Crewliste mit unserem frischkekauften Bootsstempel brauchen wir jedoch nicht. Schade. Heute zieht uns nichts mehr in die Stadt und wir wissen ja auch, dass wir mind. zwei Nächte bleiben, weil das Wetter morgen noch mehr Wind und Welle verspricht. So werden wir uns morgen die Stadt ansehen können.
Wir kochen an Bord, schreiben den Blog, ich skype mit Laura und Sandra und fallen – jetzt – in die Kojen!


Mittwoch, 14.09.11
Wir erleben einen herrlichen Sommertag in La Coruna: wir durchstreifen die Altstadt und landen schließlich, nach dem Mittagessen am Strand, wo wir bei 30°C im Schatten baden gehen und das kollektive Strandleben genießen.

Erst gegen Abend wandern wir durch den Küstenpark vorbei am Torre de Hercules und über den Paseo de Maritimo zurück zum Schiff, wo wir den Abend im Cockpit ausklingen lassen. La Coruna ist echt schön, viel schöner als sich es sich mir bei meinem  Besuch im Mai diesen Jahres präsentiert hat.


Junge Damen beim Plausch in der Altstadt von La Coruna
So sehen die Hummerkörbe aus, die den Seglern das Leben so schwer machen
Morgen geht es nun weiter nach Westen. Das Wetter wird gut, etwas kühler zwar, aber dafür dreht der Wind auf Nord und die Wellen nehmen ab. Finisterre - wir kommen! 

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