Sonntag, 7. August 2011

Freitag, 05. August 2011 von Swanage nach Weymouth Beach, 22 nm, 5 h 15´

Heute morgen um 0830 kommen unsere Ankernachbarn Deborah und Roy zum Frühstück. Sehr netter Kontakt! Die beiden sind aus Christchurch, östlich von Poole, wo sie ihr Boot, eine ältere Bavaria liegen haben. Beide waren bei der Handelsmarine, segeln seit Jahrzehnten, haben vier Jahre in Tansania gelebt und haben wir wir, drei erwachsene Kinder. Rasch sind zwei unterhaltsame Stunden vorüber. Beim Abschied tauschen wir unsere (Email-)adressen und Handynummern aus und ich gebe ihnen die Adresse dieses Blogs. Vielleicht sieht man sich ja mal wieder, das wäre schön.
Nach dem Frühstück fahren wir mit unserem Dinghy „Kathrin“, ein uraltes Schlauchboot, hervorragender Qualität, das wir von meinen Eltern übernommen haben, an den Strand. Der ist rappelvoll mit Badegästen: man sieht fast keinen Sand mehr. Ebenso sind die ersten zehn Meter Wasser voller Menschen, Erwachsene und Kinder gleichermaßen, Luftmatratzen, Gummibooten. Die nächsten 100 m wimmeln nur so von kleinen Booten aller Art, Wasserski- und Wassermotorradfahrern. Es ist die wahre, britische Sommerfrische! Auf der Strandpromenade: Eisverkäufer, Fish & Chipsbuden, Kitsch und Kunst sowie ein Punch & Judy-Theater, das englische Pendant zum deutschen Kasperletheater: only 1 Pound for 20 minutes of thrill and fun. Dutzende von gespannten Kindern sitzen mit ihren Eltern davor, als Kasperle das Krokodil und den Teufel besiegt und die ach so wunderschöne Prinzessin rettet.
Direkt gegenüber findet auf der Bühne ein Gesangswettbewerb statt. Gar nicht mal so übel die KandidatInnen, oder ob das Sommerfeeling unseren Geschmack positiv beeinflusst?
Oberhalb im Park sind Karussells, Stände von Wohltätigkeitsvereinen, Bierbänke und -tische und Stände für Speis´ und Trank aufgebaut. Die Menschen schieben sich glücklich von einem Platz zum anderen. Auch wir genießen das bunte Treiben: die Sonne scheint, es ist sommerlich heiß, herrlich.
Wir wandern noch über den neu restaurierten Pier, für dessen weitere Instandhaltung wir gerne -,60 Pence/Person bezahlen. Nachdem wir noch im Bioladen eingekauft haben und einen köstlichen Cappuccino im Straßencafé zu uns genommen haben, setzen wir um 1500 Uhr wieder über zu unserem Schiff. Wir müssen los, wenn wir den richtigen Strom erwischen wollen und vor´m Dunkelwerden ankommen wollen.
Gespannt darauf, wie sich die Wellensituation draußen verhält, gehen wir ankerauf und verlassen diesen schönen Badeort mit Ziel Weymouth. Für Lulworth Cove, die wir gerne wieder gesehen hätten, weht der Wind noch immer aus der falschen Richtung.
Das Race von St. Alban´s Head ist nicht zu unterschätzen und wr müssen bei Strom, der noch immer nach Osten setzt, sehr weit gen Süden ausholen und mehrfach dabei aufkreuzen, um es zu umgehen.
Vom Race abgesehen ist das Meer jedoch wieder ruhig und als wir endlich drumherum sind, können wir problemlos Kurs anlegen und hoch am Wind bei 3 – 4 bft die 22 Seemeilen nach Weymouth segeln, wo wir um 2035 den Anker rechts der Hafeneinfahrt fallen lassen. Es wird schon dunkel; immer früher! Diesmal ankert nur ein einziges Boot mit uns. Obwohl die See glatt ist, schaukeln wir die ganze Nacht beträchtlich hin und her, was uns eine schlaflose Nacht beschert, die sowieso kurz ist, weil uns Tide und Strom zum Aufbruch um 0515 zwingen.

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