Freitag, 12. August 2011

08.-12.08.2011 Byebye Dartmouth, hello Falmouth! 65 Seemeilen in 12 h. Flugshow der Red Arrows und Bilder von Falmouth u. a. mit Kreuzfahrtschiff "Zaandam". Natürlich leider wieder in umgekehrter Reihenfolge ????!!!!, sorry.

 
Endlich: ein köstliches Brot aus der "Stone Bakery" in Falmouth

So, nun sind wir also in Falmouth. Dies ist unser vorläufiges Etappenziel und somit letzter Hafen in England. Von hier aus wollen wir den Sprung über die Biskaya wagen. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten: die erste führt uns in 140 Seemeilen nach Brest resp. Camaret sur Mer, das sich einem quasi auf dem Weg nach La Coruna in Spanien in den Weg wirft. Die zweite ist die Direktfahrt ohne Zwischenstopp mit ca. 450 Seemeilen. Beide Möglichkeiten haben Vor- und Nachteile. Einer der Nachteile ist die Gefährlichkeit unbekanntes Land  anzusteuern, evtl. bei Nacht. Der Tidenhub ist groß in Frankreich und ebenso liegen viele Rockies im Weg. Außerdem müssten wir das vor der Küste liegende Verkehrstrennungsgebiet zweimal durchfahren, einmal bei der An-, dann wieder bei der Weiterfahrt. Ein großer Vorteil ist die bessere Wetterplanung. Bis Frankreich und dann von dort bis Spanien, müsste man nur zwei bzw. drei Tage im voraus planen, von England nach Spanien brauchen wir schon einen verlässlichen Langfristwetterbericht für fünf Tage.
Doch nun sind wir erst einmal in Falmouth und bereiten und prinzipiell auf die Überfahrt vor, d. h. wir haben die entsprechenden Seekarten gekauft, wobei die eine maßgebliche natürlich out of stock ist und auch nirgendwo sonst mehr zu erhalten ist. Wir haben also  die Imraykarten C10 (Western Englisch Channel Passage Chart) und C48 (La Coruna to Porto) und die Admarality Chart 1104 (Biskayaübersegler) erstanden und studiert. Einen evtl Landfall in Frankreich mit Ansteuerungskarten haben wir nur elektronisch auf dem Plotter und auf dem Galaxy Tab. Das sollte aber reichen für den Fall der Fälle, sonst kauft man sich ja arm an Karten.
Weiterhin werden wir uns hier verproviantieren (wir wollen ja unterwegs nicht verhungern) und Wasser bunkern in Flaschen, da wir ja an unseren 300 l-Wassertank nicht drankommen wegen des Frostschadens, den wir im Winter erlitten haben. Wir warten nun seit Monaten auf das entsprechende Ersatzteil aus den USA. (Das ist wohl der Nachteil, wenn man sich eine amerikanische Yacht kauft.)
Unser wichtigstes Augenmerk liegt jedoch auf der Wettervorhersage: wo bekommen wir die zuverlässigsten Voraussagen her? Da ist einmal "Passage weather", dann Marineforecast von "Met Office, UK", weather 365, meteo france, speziell für die Biskaya und natürlich unser Navtex, die einzige Vorhersage, über die wir auch unterwegs verfügen können.
Wir unterhalten uns mit anderen Seglern, u. a. mit einem US-Amerikaner, der neben uns ankert und den Atlantik in 25 Tagen von Maine kommend überquert hat und nun auch via Brest nach Spanien, Portugal, Kanaren, Karibik, Florida, die Ostküste hoch wieder nach Hause segeln will.
Obwohl hier viele Boote aus aller Herren Länder liegen, sieht/spricht man nur wenige Leute, weil ja alle vor Anker liegen und sich somit nicht zum Schnack am Steg treffen können. Schade, das hatte ich mir etwas anders vorgestellt. Neben uns ankert ein Sperrholzkatamaran mit einem jungen schwedischen Pärchen an Bord. Sie sehen aus wie direkt dem Film "Waterworld" entsprungen und sind offensichtlich auch auf großer Fahrt. Sehr sympathisch! Übrigens sind durchaus alle Altersklassen und alle Bootsarten vertreten, von jung bis alt, von groß bis klein.
Gestern haben wir das Maritime Museum besucht und sehr viel über Leuchttürme und Feuerschiffe und deren Wärter bzw. Besatzung erfahren. Sehr interessant. Leuchttürme haben schon immer eine große Faszination auf mich ausgeübt. Mit unserer Eintrittskarte können wir nun ein ganzes Jahr lang täglich kostenlos hinein, vielleicht schaffen wir es ja heute oder morgen noch einmal, denn es gibt noch unendlich viel anzusehen.
Falmouth ist der drittgrößte Naturhafen der Welt und Ausgangspunkt vieler Weltumsegelungen und Regatten.
Doch hier nun ein paar Eindrücke von unserer Fahrt von Dartmouth nach Falmouth und dem Städtchen selbst.

Morgens früh um 0600 schiebt sich ein Riesenkreuzfahrtschiff an den Ankerliegern vorbei in den Hafen von Falmouth

seinetwegen mussten wir gestern abend weiter in den Hafen hinein verholen

die anderen wären wohl auch besser mal noch ein kleines Stück weitergefahren, hm?



das Kriegsschiff, das hier  in Falmouth im Hafen liegt, hisst die US-amerikanische Flagge zur Flugshow der Red Arrows der RAF (on y soit qui mal y pense, RAF heisst Royal Airforce)

Ist schon toll, die Show, auch wenn wir immer an das schwere Unglück bei der Flugshow von Ramstein in Rheinlan-Pfalz  am 28.08.88 denken müssen, bei dem 70 Menschen ihr Leben verloren und 1000 verletzt wurden.

Unser gutes altes Beiboot "Kathrin" bringt uns sicher an Land und zurück

Wasser bunkern, unser täglicch Brot, weil unsere Wasserversorgung einen Frostschaden erlitten hat...

...und wir schon seit Monaten auf das Ersatzteil warten.

Hier mögen sie keine Hunde...

...wir mögen keine Soldaten....



Diese Hunde fühlen sich ungeliebt, finden dann aber doch ein Lokal,....

...wo sie zusammen mit den Kindern eine Pint trinken dürfen ;-)

Diese Menschen sind alle auf der Suche nach einem Pub, den auch Erwachsene aufsuchen dürfen.

Objekte der Begierlichkeit


Auch, wenn er grün und nicht rot ist, so ist er doch etwas zu groß für die engen Straßen von Falmouth


Schöner Blick auf den Hafen mit den ankernden Yachten

Hier dürfen auch Erwachsene hin (vielleicht auch mit Kindern und Hunden?)


Yeah, noch ein guter Bäcker!

Ein köstliches Falafelbrötchen zum Lunch

im Sonnenschein am Hafen sitzend. Was will man mehr?

Das ist FalFalafel (verstanden? Fal, wie Falmouth, Fal, wie Falafel)

Objekte der Begierlichkeit Nr. 2 DIY=Ein Do it yourself-Laden

Fachgespräch unter Männern

Hier wird das gute Brot gebacken.

der Bäcker erzählt mir, dass es am Samstag ein Roggensauerteigbrot gibt mit echtem Drei-Tage-Sauer gebacken. Ich freu´ mich schon drauf! (Falls wir dann noch nicht auf der Biskaya sind :-(    )

Frisch und noch warm im Fenster präsentiert, findet das Brot reißenden Absatz: Als wir eine Stunde später wieder vorbeischlendern, ist alles verkauft, nur der Bäcker ist noch da ;-)

Welche Schraube zu welcher Mutter? Unser Problem ist das amerikanische Inchgewinde

das nicht zum metrischen System passt.

Schöne Ausblicke in Falmouth



Frühstück im Cockpit im Schlafanzug in der Sonne. In welchem Hotel ist das möglich?

Den Harbourmaster stört´s auch nicht, dass wir noch im Schlafanzug sind, als er um 0800 morgens die Hafengebühren kassieren kommt, die mit 50,- Pfund/Woche doch sehr human sind. Dafür gibt es die besten Duschen seit zu Hause. Definitiv! Die erste Dusche, wo die Kleider und Schuhe nicht nass werden, die echt heisses Wasser hat, das man auch ganz alleine und selbständig auf ganz kalt drehen kann, wie ich es liebe, die sauber ist, die ein Fenster hat und wo auch genügend Wasser rauskommt, um sich anständig das Shampoo aus den Haaren waschen zu können!!! Und die nichts extra kostet! Also mindestens 9 von 10 Punkten. Es lohnt sich also, nach Falmouth zum Duschen zu fahren.

Wir ankern quasi unter dem Bug des Kriegsschiffes (US)

Ankerfeld: der Blick in die andere Richtung, direkt nach unserer Ankunft in Falmouth. Schön!!!

In der Mündung des River Fal sehen wir viele Arten von Segelbooten, hier ein Gaffelsegler

Die Festung, die hier, genau wie in Dartmouth, die Mündung überwacht.

Dschunkenrigg

Dieser Blödmann raste hupend und Boote verjagend in die Flussmündung, um dann hier aufzustoppen und zu ankern. Dafür hätte er nicht so einen Stress verbreiten müssen.

Red Rock. Man kann ihn an steuerbord oder an backbord leigen lassen.

Sieht aus wie am Rhein ist aber das Pendennis-Castle am River Fal
Der Leuchtturm von Falmouth

Die spektakuläre Küste Cornwalls empfängt uns mit gutem Wetter und schönen Ausblicken

d
endlich: die Mündung des River Fal

Cornwalls Küste

once again: der Leuchtturm von Falmouth

Trotz schönen Wetters sind wir froh, wenn wir endlich in Falmouth sind. 65 Seemeilen seit Dartmouth und wir sind völlig durchfroren!


Mitten auf der Bucht lässt sich das Land nur noch erahnen.

Startpoint südlich von Dartmouth

der Leuchtturm von Startpoint

eine Kuriosität mitten im Meer 10 Seemeilen südlich von Plymouth gelegen: Eddystone Rock, gekrönt mit einem sprktakulären Leuchtturm, der hier Sturm und Welle trotzt.

Sonnenaufgang über der Mündung des River Dart

dort haben wir gestern noch einen leckeren Cappuccino getrunken

Dartmouth Castle in der Morgensonne

Unser letzter Abend in Dartmouth lässt den Abschied schwerfallen.

Dartmouth, der River Dart und Totnes up the river waren sicherlich die Highlights unserer Englandreise!

Mond über unserem Ankerplatz mitten im Fluss.

Ade, Dartmouth

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