Mittwoch, 26. Juni 2013

08. April 2013, Segeln, segeln: 32 Seemeilen von San Jose nach Garrucha an der Costa Cálida

Sonne, Sommer, Atlantikfeeling (nur ohne Tide) beschert uns der heutige Tag!
Nach einem ersten Spaziergang mit Brotkauf: Frühstück im Cockpit! Selten genug möglich bisher!! Hatten wir nicht immer gesagt, "Süden ist da, wo morgens das Cockpit trocken ist!"? Nun, dann waren wir bisher noch nicht südlich genug - und nun geht´s schon wieder Richtung Norden. Leider?! Doch ein Fehler? Doch die Sonne beschert gute Stimmung an Bord und wir beschließen heute nur ein kurzes Stück zu segeln, weil wir noch den Naturpark Cabo de Gata erwandern wollen. Unser geplantes Ziel ist der Fischerhafen von Carboneras.
Aber zuerst einmal hievt Jock mich nach dem Frühstück ein weiteres Mal mit dem Bootsmannsstuhl in den Mast. Ich befreie das Großfall, dass sich bei dem Geschaukel der letzten Nachtfahrt um das Radar gewickelt hat, so dass wir das Groß nicht mehr hochziehen konnten.
Um 11:45 nehmen wir Abschied vom wunderschönen San José. Kaum raus aus dem Hafen, setzen wir die Segel: Motor aus, Ruhe, Stille, Zeit, Genuß!!! Herrliches Segeln bei sehr achterlichem Wind - Halsengefahr! Ständig der Blick zum Verklicker.
Hinter uns holt ein großes Fischerboot im spitzen Winkel auf, dass, da es mit seiner Fahrt Geld verdient, nicht bereit ist, seinen Kurs auch nur um 1° zu ändern.

Fischerboot "Marsala" aus Garrucha


Also Segel dicht, Motor an, abfallen und die "Marsala" großzügig vorbeilassen.
Ein herrliches Segeln ist das heute, so will man das jeden Tag!
Der Wind nimmt zu von 5, über 11- 14 auf 18 kn aus SSW. Wir rauschen voran. Den ganzen Tag scheint die Sonne und wir genießen die Stille an Bord. Viel zu oft tuckert sonst unser Motor mit, damit wir überhaupt vorankommen.


traumhafte Kulisse

Essentials

friedliches Segeln

Wachtürme allerorten

von Kap zu Kap

Relaxen ohne Schräglage bei achterlichem Wind

der Wind frischt auf...

...wie man an einem anderen Segler schön sehen kann


dramatische Berge bis ans Meer

Dann die Anfahrt auf Carboneras mit seinen drei (seltsamen) Häfen - schön ist das nicht wirklich! Also halsen wir uns frei und nehmen neuen Kurs auf Garrucha.

DAS ist schön!

Mitten in der naturbelassensten Küste seit langem steht dieses Verbrechen - natürlich nicht fertig und, wie zu lesen, illegal errichtet!

Schlimm! Und wer reißt das wieder ab?

Das Mittelmeer spielt heute Atlantik...

...und schiebt uns rasch voran.

Der nächste Wachturm - diese wurden in Sichtweite voneinander errichtet, um optisch Nachrichten übermitteln zu können.

Man kommt nicht genug davon: blauer Himmel, glitzerndes Meer, Sonne und grandiose, weitestgehend...


...unverbaute Küste. Die vorhandene Bebauung ist flach und gefällig.
Pünktlich zur Ansteuerung des Hafens frischt der Wind auf bis zu 30 kn auf!
1,5 Stunden vor Garrucha nimmt der Wind plötzlich zu, eine Böe lässt uns nach einer Halse in den Wind schießen (hoffentlich hat uns keiner gesehen). Der Wind kommt nun genau von achtern, 26, 27, dann 30 kn! Also Groß runter, Genua gerefft und weiter geht´s mit kleinem Tuch und 5 - 6 kn Fahrt.

Uhhh, die Fahrt in den Hafen wird tricky. Der Wind steht genau in die Einfahrt.
Über Funk melden wir unser Kommen in der Marina an, so dass bei unserer Ankunft schon ein Marinero bereit steht und uns beim Anlegen hilft. Das ist ja in den spanischen Marinas vorbildlich! Trotzdem bleibt das Anlegen bei dem Wind spannend. Zumal wir erst am Visitorpontoon festmachen, einchecken im Hafenbüro und dann an den Gastliegersteg verholen müssen.
Es steht viel Schwell im Hafenbecken, man hat fast die Befürchtung, dass sich die Masten der benachbarten Schiffe ineinander verhaken. Doch schließlich liegen auch wir sicher fest.

Was für ein schöner Tag! Abends sitzen wir noch lange im Cockpit bei einem Glas Wein und erzählen uns alte Geschichten. Und frieren nicht bis weit nach Mitternacht!!!

Marina Garrucha...

...mit schönem Abendhimmel



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