Donnerstag, 25. April 2013

Dienstag, 26. März 2013 Estepona - Benalmadena

Die 35 Seemeilen von Estepona nach Benalmadena segeln wir mit einem Schnitt von über 5 kn - und wer unser Schiff kennt, weiß, dass das wirklich schnell ist. Unsere Hunter ist halt kein Regattaboot sondern ein Fahrtensegler.
Bei grauem Himmel fällt uns die frühe Abfahrt nicht ganz leicht, aber unser Ziel vor Augen, nämlich unseren lieben Besuch zu empfangen, lässt uns dann doch gerne früh aufstehen.

Die Wolken hängen tief - wo bleibt die Sonne? Ich dachte, wir seien im Mittelmeer?!

Belohnt werden wir mit einem optimalen Segeltag, an dem der Motor mal komplett Pause hat. Viel Wind aus West, erst recht hohe, dann abnehmende Welle, die dann vor der Hafeneinfahrt wieder unangenehm hoch wird, sich mit dem Wind darauf verständigt, uns das Anlegemanöver bloß nicht allzu leicht zu machen, dann noch Jocks Witzlein "Fährst du rein, wäre doch mal interessant?!" (Scherzkeks) - er kann das Steuer selbst kaum halten als wir mit 22 Knoten Wind in die Marina rauschen. Vorwärts an den Visitorpontoon geht nicht, also alle Fender auf die andere Seite, schnell die Leinen klarieren und dann ein neuer Versuch, diesmal gegen den Wind. Klappt! Die Franzosen hinter uns vertreibt es gegen liegende Boote - nur knapp bekommen sie die Kurve und fahren auch ein neues Manöver. Wir liegen fest, dank der Hilfe der Marineros, die immer helfend bereit stehen, wenn man sich über Funk (meist Channel 09) angemeldet hat.
 "Muchos gracias y buenas tardes! Si, mucho viento!" "De nada, la oficina de marina este aqui. Hasta luego!"
Die Formalitäten im Hafenbüro sind so eine Sache für sich: obwohl in jedem Hafen das exakt gleiche Procedere durchlaufen werden muss, scheint es oft so, als ob es zum ersten Mal geschieht. Außerdem werden undurchsichtige Mengen von Kopien angefertigt, Vordrucke für die Marina ausgefüllt, mal von den Angestellten, mal bittet man uns, ein anderes Mal wieder auch nicht(s). Vorlegen muss man immer das Gleiche, nämlich die Schiffspapiere, den Versicherungsnachweis und die Personalausweise. Dann immer die Frage, wem das Schiff gehört, wer der/die Captain ist - ach, die Frau, haha, sagt meine auch immer - immer wieder gerne lustig. (Dann ja erst recht!)
Aber was soll´s, irgendwann sind wir auch damit fertig, ist ja auch immer recht nett, bekommen unseren Liegeplatz zugewiesen und auch wieder Hilfe beim Anlegen. Heute liegen wir neben einem netten Holländer, Einhandsegler, der jahrelang mit seiner Trintella im Mittelmeer gesegelt ist und nun auf dem Weg "außenrum" zurück nach Holland ist.
Wir trinken unser Anlegerbier, von dem wir das Gefühl haben, es uns redlich verdient zu haben nach einem wunderbaren Segeltag.

Ölzeugwetter, doch genüssliches Genuasegeln erlaubt das Liegen im Cockpit, ohne die Gefahr des Herunterfallens ;-)



Welle!
Und Wind!
Fischer - as usual!
das unwirklich ruhige Hafenbecken in der futuristisch anmutenden, sehr touristischen Marina von Benalmadena
Feierabendsonne nach einem wunderbaren Segeltag

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